Zum passenden ETF in fünf Schritten

Du hast dich entschlossen dein Geld in ETFs (Exchange Traded Funds) zu investieren. Super, aber wie entscheidest du, welcher ETF für dich der richtige ist? Anbei findest du fünf Schritte, die dir in deiner persönlichen ETF-Wahl den Weg weisen können:

Schritt 1: Wähle die richtige Anlage

Hierbei solltest du dich fragen:

1. Möchtest du einmalig oder unregelmäßig größere Beträge anlegen?

2. Ist es dir wichtiger wiederkehrend eine bestimmte Summe anzulegen? Solltest du dich für Variante eins entschieden haben, wirst du hinsichtlich der Auswahl der ETFs kaum Probleme bekommen. Alles, was du brauchst ist ein Wertpapierdepot bei einer Bank (mehr Informationen zum Depot findest du unter: Wie wähle ich das passende Depot?). Bei dem Wunsch nach regelmäßiger Einzahlung empfiehlt es sich eine Bank zu finden, die ETF-Sparpläne anbietet. Hier solltest du genau hinzuschauen, da die für Sparpläne angebotenen ETFs sich von Bank zu Bank unterscheiden können und unterschiedlich teuer sind. Umso geringer die Kosten umso besser, da diese deinen Vermögensaufbau schmälern.

Schritt 2: Wähle einen passenden Index

Einen Index kann man mit einem Korb von Wertpapieren vergleichen, der die Entwicklung bestimmter Finanzmärkte reflektiert. Er dient als Marktbarometer. Je nach Index können Chancen und Risiken variieren. Ich persönlich habe mich bei meinem ersten ETF für einen Index entschieden, der in den breiten Aktienmarkt investiert also unterschiedliche Länder und Geschäftsfelder abdeckt. Beispiele für ETFs mit globalen Indizes sind: MSCI World, MSCI All Country World oder FTSE All-World. Hierbei investiert man auch in Fremdwährungen wie den US-Dollar. Sollte es für dich wichtig sein weniger in Fremdwährung zu investieren, könnten Europaindizes wie MSCI Europe oder Stoxx Europe 600 interessant sein. Zu guter Letzt gibt es auch die Möglichkeit, sich sein ETF Depot aus Ländern und Regionen ETFs sowie unterschiedlichen Branchen zusammenzustellen, wenn du dich umfassender mit deiner ETF Anlage beschäftigen willst.

Schritt 3: Wähle was mit den Erträgen passieren soll

In einem ETF werden zunächst auch Erträge von Zins- oder Dividendenzahlungen der sich im Fond befindlichen Wertpapiere gesammelt. Diese können regelmäßig nach Abzug von Steuern an Anleger ausgeschüttet oder sie wieder ins Fondvermögen reinvestiert (thesauriert) werden. Thesaurierende Fonds eignen sich generell gut zum langfristigen Kapitalaufbau beispielsweise zur Altersvorsorge, da die erwirtschaften Erträge wiederum Erträge erwirtschaften (Stichwort Zinseszins). Sollte es für dich wichtiger sein ein regelmäßiges Zusatzeinkommen zu generieren, könnte ein ausschüttender ETF eher was für dich sein.

Schritt 4: Wähle die Art der Nachbildung

Es gibt drei Varianten wie ein ETF konstruiert sein kann:

  1. Physische Nachbildung: Hier enthält ein ETF eins zu eins die in einem Index vorhandenen Wertpapiere. Im Falle eines Dax ETFs kauft die Fondgesellschaft damit also alle 30 original Dax-Aktien im selben Verhältnis wie der Index.
  2. Synthetische Nachbildung: Hierbei werden andere Aktien gekauft und die Wertentwicklung durch den Index über Tauschverträge, sogenannte Swaps, mit anderen Banken gesichert.
  3. Sampling Methode: Oft von Indizes mit vielen Aktien oder wenig gehandelten Aktien angewandt (z.B. MSCI World). Hierbei wird nur eine Auswahl der größten Indexmitglieder gekauft, die maßgeblich zur Performance des Index beitragen.

Die Unterschiede zwischen den Varianten sind sehr gering und schlagen sich kaum auf die Performance nieder. Manche Anleger bevorzugen es jedoch, dass die Originalaktien in ihrem ETF wiederzufinden sind.

Schritt 5: Art des Fondvolumens und Kosten

ETFs sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds relativ günstig (in der Regel unter 0,5% pro Jahr). Dennoch sollten die in Schritt eins erwähnten Kosten bei der Wahl deines ETFs nicht vernachlässigt werden, da sie langfristig Einfluss auf deine Rendite haben. Hierbei spielen nicht nur die jährlichen Verwaltungskosten des Indexfonds eine Rolle (je exotischer der Index, den ein ETF abbildet, umso höher in der Regel die Verwaltungsgebühren), sondern auch die Kosten, die in Form von Depot und Handelsgebühren (auch Ordergebühren genannt) anfallen. Daher empfiehlt es sich immer mehrere Anbieter zu vergleichen.

Schließlich solltest du in der Wahl deines Fonds darauf achten, dass dieser nicht zu klein ist. Je größer der Fond desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass eine Fondgesellschaft den Fond schließt. Dies bedeutet im Ernstfall nicht, dass dein gesamtes Kapital weg ist. Es kann aber zu zusätzlichen Kosten in der Wiederanlage führen. Stiftung Finanztest sortiert beispielsweise in seiner Bewertung Fonds aus, deren Gesamtvolumen unter 50 Millionen Euro liegen.

Schreibe einen Kommentar